Kurzprotokoll zum Erwägungsseminar „Globalisierung“ 13. Sitzung (08.07.2011)

 

Anwesende: 9 + 2

 

Moderation: niemand

 

Protokoll: niemand

 

 

Tagesordnungsvorschlag:

 

1 Bestätigung des Kurzprotokolls der 12. Sitzung

 

2 Bestätigung des Protokolls der 12. Sitzung

 

3 Beitrag Essers & Göller

 

4 Beitrag Müller

 

5 Aufgaben für die nächste Sitzung

 

Die vorgeschlagene Tagesordnung wird gebilligt.

 

Zu 1: erfolgt

 

Zu 2: erfolgt

 

Zu 3: Das Statement gibt nach Auslosung C.Behnisch. Sie habe das Magische Dreieck der Autoren so verstanden, dass die drei Pole nicht gleichzeitig realisiert werden können. In der Diskussion stellt sich jedoch heraus, dass die Schweiz im Papier als ein Beispiel dargestellt wird, bei dem Demokratie, Nationalstaatlichkeit und Globalisierung in hohem Maße zugleich realisiert worden sind. Die Diskrepanz zwischen dieser empirischen Aussage und dem theoretischen Schema „Magisches Dreieck“ bildet den Kern der folgenden kontroversen Diskussion.

 

Nebenbei wird (ohne weiteren Beleg) behauptet, dass unter Beachtung der Geschichte die Verhältnisse der Schweiz auf andere Länder übertragen werden könnten. Es wird darauf hingewiesen, dass in der Schweiz die Möglichkeit besteht, parlamentarische Entscheidungen durch Volksentscheide anzugreifen. Ein Zusammenhang zwischen dieser Demokratieform mit der Verteidigungspolitik und der sicherheitspolitischen Lage wird nicht gesehen.

 

Gemessen an der Zollpolitik der Schweiz, so wird von R.Scholz eingewandt – kann keineswegs von einer Globalisierung in hohem Maße gesprochen werden. Die Autoren machen dagegen andere Kriterien geltend, wie zum Beispiel den Ausländeranteil. F.Quaas interpretiert das Magische Dreieck als entschärftes Trilemma Rodriks: die Hyperglobalisierung sei herausgenommen worden. Dem stimmen Essers und Göller zu, bestehen aber darauf, dass zwischen den drei Polen ein Zielkonflikt bestehe. Sie begründen das mit einer Behauptung, die von niemanden bestritten wird: Jeder Pol sei notwendig für das Ganze. Da einige Teilnehmer unter Zielkonflikt etwas anderes verstehen, wird dieser Begriff wie folgt expliziert: Er liege vor, wenn alle drei Ziele nicht zugleich realisiert werden können. Dem wird entgegnet, dass es egal sei, ob man das Ganze „Bedingungskomplex“ („für Wohlfahrt“ nach G.Quaas oder „für eine erfolgreiche Globalisierung“ nach R.Scholz) oder „Zielkonflikt“ nenne. Angesichts der beabsichtigten Anspielung auf andere Magische Vielecken wird dieses Argument auch von K.Müller und Th.Krause zurückgewiesen, ebenso die Beispiele für Konflikte der drei Pole mit anderen Zielen, wie zum Beispiel soziale Gerechtigkeit. L.A.Wiengarten schlägt vor, das Magische Dreieck geometrisch zu interpretieren. Die Autoren stimmen diesem Vorschlag sowie der Verortung der Schweiz als ein Punkt in der Mitte des Dreiecks zunächst zu, rücken davon aber ab, nachdem von G.Quaas darauf hingewiesen wird, dass dieser Ort nicht das Maximum, sondern das Minimum der Zielrealisierung bezeichnet. F.Quaas schlagt eine weitere Modifikation vor, die auf eine differenzielle Betrachtung hinausläuft. Niemand war aber bereit zu behaupten, dass im Fall der Schweiz die Realisierung eines Zieles auf Kosten der anderen beiden gegangen wäre. G.Quaas forderte an dieser Stelle, dass das Magische Dreieck komplett verworfen werden  und man sich stattdessen auf die angedachte empirische Studie konzentrieren sollte, für die gleichrangige Merkmale mit länderspezifisch variierenden Ausprägungen als theoretisches Gerüst genommen werden könnten.

 

Zu 4: Es wird eine 10 minütige Lesepause eingelegt. – Das Statement gibt der Autor gleich selbst. Im Folgenden versichert er, dass die nicht ganz korrekte Zitierweise auf der ersten Seite dem Zeitdruck geschuldet ist und im weiteren noch hergestellt wird. R.Scholz sieht einen Zusammenhang zwischen der Größe des informellen Sektors in Griechenland und den  Vorwürfen in der Presse. K.Müller wendet sich zunächst gegen die in einigen Medien praktizierte Pauschalisierung, insbesondere die Behauptung, dass unterschiedliche Mentalitäten im Spiel seien. Dem begegnet R.Scholz mit dem (sonst auch von K.Müller akzeptierten) Fakt, dass kulturelle Faktoren einen Einfluss auf die Wirtschaft haben.

 

G.Quaas nutzt die Zeitüberschreitung, um die sich anbahnende Auseinandersetzung auf das nächste Seminar zu verschieben.

 

Zu 5: Planung der nächsten Sitzung:

 

Fortsetzung der Diskussion zum Papier von K.Müller

Papier von F. Arglist

 

Protokollant:

G. Quaas