Kurzprotokoll zum Erwägungsseminar „Globalisierung“ 12. Sitzung (11.07.2014)

 

Anwesende:  siehe Liste

Moderation: keine

Protokoll: keines

 

Tagesordnung:

 

1. Überprüfung des Protokolls

2. Kurz-Info zum begleitenden Lehrstoff

3. Diskussion zum Ötsch-Papier  

4. Diskussion zum Radnitzky-Papier

5. Festlegungen für die nächste Sitzung

 

Zu 1: Anmerkung zur richtigen Formulierung des Humeschen Gesetzes

 

Zu 2: Bachelor: Lokalisierung des Beitrages von Ötsch im Wissenschaftsmodell: angeblicher Widerspruch zwischen Theorie und Programmatik.

 

Master: Cambridge-Cambridge-Kontroverse.

 

Zu 3:W. Ötsch: Freiheit und Manipulation . Statement gibt freiwillig G. Quaas: Es gibt keinen Widerspruch zwischen dem liberalen Gesellschaftsbild und der Bildung von Vereinen zur Propagierung dieses Bildes. Zur Begründung wird angeführt, dass die reale Gesellschaft stets einen Mix aus Taxis und Kosmos darstellt. Wenn man gegen die Tendenz, die Gesellschaft immer mehr zu planen, auf dem Wege der Überzeugung vorgehen will, so kann man dabei nicht die Hände in den Schoß legen und darauf hoffen, dass es die Spontaneität schon richten wird.

 

Dass jeder seine Ideen verbreiten will, wird zugestanden. Trotzdem hält die Mehrheit an der Meinung fest, dass ein Widerspruch zwischen Gesellschaftstheorie und der angewandten geheimbündlerischen und propagandistischen Methode besteht. Dies wird damit begründet, dass Hayek nirgendwo ein realistisches Gesellschaftsbild (=Mix aus Kosmos und Taxis) zeichnet.

 

Jemand weist darauf hin, dass radikal-liberale, konstruktivistische Projekte (Chile, Thatcher, Reagan) nicht erfolgreich waren.

 

Die These wird vertreten, dass die Propaganda-Methoden auf die Wissenschaft zurückgewirkt haben: der von Popper propagierte kritische Geist droht auf der Strecke zu bleiben.

 

Zu 4: G. Radnitzky: Die ungeplante Gesellschaft. Das Statement gibt freiwillig G. Quaas, nachdem niemand anders es tun will: Im idealisierten Bild von der Horde zeigt sich erneut die holzschnittartigen Propaganda-Methoden der Liberalen: Affenhorde, Wolfsrudel und Insekten verhalten sich anders als von Radnitzky dargestellt.

 

Wie kommt es überhaupt zur Herausbildung großer Gruppen – abgesehen vom Hinweis auf den Markt bleibt diese Frage offen.

 

Die Rolle des Staates zur Sicherung der Eigentumsrechte (als eine Voraussetzung des Marktes) wird von Radnitzky und von Hayek anerkannt.

Hinweis auf Radnitzkys Auffassung, dass man auch die Methode der Kritik rational handhaben muss.

 

Abschließend wird nochmals die Frage diskutiert, wie man – ausgehend vom Individuum – die nicht-intendierten Folgen intentionalen Handelns erklären kann – vorwiegend am Beispiel des Gefangenen-Dilemmas. Die Meinung bleibt geteilt.

 

Möglicherweise propagiert Hayek den methodologischen Individualismus, praktiziert aber eher eine holistische Methode.

 

Zu 5:

Entscheidungen zur Vorbereitung der nächsten Sitzung: Diskussion des Beitrages von Herrn Tribisch. Versuch eines Resümees. Eventuell: Auswertung des Erwägungsseminars.

 

Protokollant:

G. Quaas