Anwesende: F. Quaas, C. John, J. Baumgärtel, A. Flöth, H. Santer, E. Schenk, N. Schenker, S. Schmied, M. Wildau, F. Wilke
Moderation: A. Flöth
Protokollant: F. Wilke
Organisatorisches Es erfolgte ein Abgleichen der Punktestände, sowie der Termine für die Scheinvergabe.
1. Bericht von der Tagung
in Paderborn (F. Quaas, M. Wildau, E. Schenk)
Deutlich wurde, dass das Erwägen von unterschiedlichen Gruppen sehr verschieden praktiziert wurde. Soziologen aus Frankfurt erarbeiteten eigene Thesen- Kritiken- Repliken. Eine Gruppe von Erziehungswissenschaftlern stellte das Erwägen von möglichen Alternativen in den Vordergrund. Unsere Leipziger Gruppe versucht mit Hilfe des Wikis Theorien zu analysieren und anschließend zu erwägen.
2. Protokoll letzte Woche
(C. John, A. Flöth )
Einige Inhalte waren undeutlich bzw. schlecht zu rekapitulieren. Daneben finden sich im Protokoll Ungenauigkeiten. Weiterhin fehlen einige inhaltliche Aspekte (z.B. das Einordnungsproblem Wertungen/Theorien). C. John befindet das Protokoll insgesamt als etwas „unrund“. H. Santer möchte die entsprechenden Passagen überarbeiten.
3. Problembehandlungen
a) J. Baumgärtel
J. Baumgärtel fragt nach einer Meinung zum Text in die Runde.
C. John merkt verschiedene formale Mängel des Textes (Kommafehler, einzelne Wörter) an. Weiterhin ist die Überschrift irreführend, da deren Frage im Text nicht behandelt wird. C. John deckt außerdem einen Widerspruch in J. Baumgärtels Text auf. Der Notwendigkeit eines übergeordneten Staates steht die Aussage, dass ein solcher nicht denkbar ist, gegenüber. J. Baumgärtel: Ziel des Textes war es, sich von der These eines sich auflösenden Staates zu distanzieren. Zur Auflösung des Staates ist die Mobilität der Bevölkerung zu gering. M. Wildau merkt an, dass diese Behauptung besser ausformuliert werden müsste. J. Baumgärtel kommt noch einmal auf die Problematik der Überschrift zu sprechen und favorisiert nun den alternativen Titel „Wie könnte...“ . C. John: Hakt nach, wie der Staat sich nach J. Baumgärtel ändern könnte. J. Baumgärtel: Entweder er öffnet sich, oder nicht. F. Quaas schaltet sich ein und legt mit der Analogie vom krähenden Hahn auf dem Mist den Informationsgehalt dieser Aussage offen. Weiterhin kritisiert sie die fehlenden Zitierungen. Außerdem stellt sie die Frage, was J. Baumgärtel unter dem Staat als Monopolisten versteht.
Im folgenden werden weitere Mängel der Ausarbeitung hervorgehoben:
-Woher stammt die Klubtheorie?(M. Wildau)
-Unterschiede zwischen eigener Meinung und der, der Autoren werden nicht deutlich. (A. Flöth)
-Fehlende Gliederung und Belege erschweren das Lesen. (E. Schenk)
F. Quaas ordnet Kerber als Wettbewerbstheoretiker ein. J. Baumgärtel soll dessen Meinung verteidigen, da er sich zustimmend zu Kerbers Theorie geäußert hat.
Die Diskussion kommt auf den Monopolisten zurück (E. Schenk).
J. Baumgärtel: Der Staat war früher ein
Monopolist, weil er umfassend für die Leute war.
A. Flöth wirft ein, dass Grenzen früher viel offener
waren. M. Wildau ist gegenteiliger Meinung.
J.
Baumgärtel expliziert seine Definition des Staates als
Monopolisten:
Dann, wenn Unternehmen und Individuen nicht weg (vom Staat)
können.
M. Wildau macht auf die Unterschiede der Definition vom Monopol
zwischen Radnitzky und J.
Baumgärtel aufmerksam: Radnitzky denkt beim Monopol an das
Steuer bzw. Gewaltmonopol.
F. Quaas stellt die empirische Evidenz der Hauptthese(Wandel des
Staates zum Klub)
J. Baumgärtels in Frage: Selbst im Merkantilismus gab es trotz
eines starken Staates umfassende Wanderungen.
J. Baumgärtel macht deutlich, dass er mit der Position Kerbers
nicht
konform geht. Die Wettbewerbsorientierung der Staaten wird durch die
geringe Mobilität der Leute verhindert. Außerdem
sieht er die Gefahr
eines fehlenden Ordungsrahmens bei Wegfall des Staates.
F. Quaas: Worum geht der Wettbewerb? Um die Leute?
M. Wildau: Merkt an, dass durchaus ein Wettbewerb um Leute stattfindet
(z.B. Anwerbebestrebungen Australiens). Es gibt Differenzen in der
Einschätzung, ob diese Mobilität ausreichend
für
Wettbewerbsbestrebungen ist (M. Wildau <-> J.
Baumgärtel).
F. Quaas: Verweist auf die Zweidimensionalität der
Wettbewerbsthese.
Zum einen werden Staaten als Wettbewerber gesehen. Zum anderen bezieht
sich dieser Wettbewerb auf ein bestimmtes Objekt.
Der Staat hat historisch wahrscheinlich immer im Wettbewerb gestanden.
Geändert hat sich nur das Objekt der 'Begierde' (materielle
Ressourcen-> Humanressourcen)
A. Flöth möchte zur nächsten
Problembearbeitung übergehen und regt an, die Diskussion im
Wiki fortzusetzen.
b)S. Schmied
S. Schmied stellt kurz ihre Arbeit vor. Ziel der Problembearbeitung
soll es sein, die Möglichkeiten der modernen Vertragstheorie
zur
Widerlegung von Radnitzkys Thesen auszuloten.
F. Wilke merkt die Verwendung verschiedener Freiheitsdefinitionen im
Text an. Zumindest wird nicht deutlich, welche Position lediglich von
anderen Autoren übernommen wird und welche den Standpunkt der
Verfasserin wiedergeben.
S. Schmied: Ziel war es, deutlich zu machen, dass erst bei einem
Freiheitsbegriff, der Mitbestimmung impliziert, ein erweiterter
Handlungsspielraum denkbar ist.
F. Quaas fragt nach, wo in einem solchen Freiheitsbegriff das
selbstbestimmte Subjekt der Aufklärung zu verorten ist.
M. Wildau: Zum Beispiel, indem die Leute frei wählen
Mitbestimmung zu wollen.
S. Schmied betont die Regeln, unter denen Handeln stattfindet.
F. Quaas: Führt aus, dass die wirtschaftsethische Perspektive
von S.
Schmied eine Erwägung der Positionen Lüdges und
Radnitzkys schwer
mache. Die im Text angeführte Tabelle von Pies hätte
hier gute
Ansatzpunkte liefern können.
E. Schenk merkt an, dass sie Probleme hatte sich in den Text rein zu
finden.
S. Schmied: Bejaht diese Schwierigkeiten, die sich wohl durch die wenig
„Verbraucher verständlichen“ Texte der
Wirtschaftsethiker erklären.
Bezug nehmend auf die Kritiken an Radnitzky merkt M. Wildau an, dass
dieser seine Vorstellungen ausdrücklich als ein Modell
versteht. Dies
sollte beachtet werden, wenn die Kritiker Radnitzky
Realitätsferne
vorwerfen.
F. Quaas: Merkt nochmal an, dass dem Text von S. Schmied ein
Erwägen kaum anzusehen ist.
F. Quaas markiert den Schluss mit dem Verweis auf die
notwendige
Nachbearbeitung des Textes von J. Baumgärtel.
Außerdem verweist sie
darauf, dass die Arbeiten zwar Punkte zum Scheinerwerb bedeuten, die
Note sich aber aus der Qualität der Arbeiten ableitet.
Festlegungen für die nächste Woche:
Problembearbeitung: C. John
Moderator: H. Santer