Kurzprotokoll zum Erwägungsseminar „Globalisierung“ 11. Sitzung (07.01.2011)

 

Anwesende:  Siehe Liste

 

Moderation: niemand

 

Protokoll: Herr B. Erkut

 

 

Tagesordnung:

 

1. Bestätigung des Kurzprotokolls der 10. Sitzung: mit einer Änderung erfolgt

 

2. Diskussion des Papiers von Herrn M. Halbauer

 

3. Beschlüsse

 

Zu 2:

 

M. Halbauer liefert nach Auslosung das Statement. Sein Paper habe das Ziel gehabt, die bislang etwas wenig theoriehaltige Diskussion in eine andere Richtung zu lenken. Dazu wird kritisch angemerkt, dass der Zusammenhang des Papiers mit der bisherigen Diskussion im Dunkeln bleibe. Insbesondere wird die Frage gestellt, welche Theorie für die Entwicklungsländerproblematik besonders anwendbar sei. Daraufhin wird besonders auf die klassischen Handelstheorien hingewiesen, von anderer Seite aber auch behauptet, dass die vorgestellten Theorien keinerlei Praxisrelevanz hätten –  das wäre dann zwar den Handelstheorien, nicht aber dem Autor (Herrn Halbauer) anzulasten. Im Papier sei weiterhin die Behauptung problematisch, dass technologische Unterschiede von den Handeltheorien nicht reflektiert würden. Ganz grob könne das Verhältnis der Faktoren Kapital und Arbeit zueinander auch als Indikator des technologischen Standes interpretiert werden (abgesehen von dem Leontief-Fall).

 

Diskutiert wurden u. a. folgende Probleme: Warum funktioniert eine (durch die Wirtschaftspolitik unterstützte) Entwicklungsstrategie auf Basis der Wohlfahrtseffekte, die Handelstheorien erwarten lassen, zwar bei einigen asiatischen Staaten, auf dem afrikanischen Kontinent aber nur ausnahmsweise? Welche Rolle spielt dabei eine wohl organisierte staatliche Struktur, insbesondere das Rechtssystem und die Eigentumsrechte? Warum werden die Transportkosten, die bei der Definition der Globalisierung ausschlaggebend waren, in den Handelstheorien explizit nicht erwähnt? Gibt es andere Transaktionskosten, zum Beispiel durch nicht-tarifäre Handelshemmnisse verursacht?

 

Zu 3:

 

Zum Abschluss erfolgte eine Festlegung von Arbeitsthemen. Dabei sind insgesamt noch acht Papiere zu diskutieren. Hier die ersten fünf:

- Globalisierung und Ungleichheit (J. Gerstenberger, 28.1.2011)

- Entwicklungshilfe (S. Kröber, 14.1.2011)

- EU-Wachstumsstrategie (J. Döring, 11.1.2011)

- Krieg und Handel (F. Ursin, 21.1.2011)

- Chinas Afrika-Strategie (Th. Jensch, 21.1.2011)

 

Protokollant:

G. Quaas