Kurzprotokoll zum Erwägungsseminar „Globalisierung“ 11. Sitzung (24.06.2016)

 

Anwesende: Teilnehmer/innen am Modul Evolutorik II (Masterstudiengang) und Teilnehmer/innen am Modul Globalisierung (Bachelorstudiengang) und ein Gast aus Lesezirkel von Oikos

 

Die Liste liegt vor.

Protokoll: liegt nach einer Woche nicht vor

Moderation: Lara Boerger

 

Tagesordnung

 

1. Protokollkontrolle zur 10. Sitzung

2. Kritik von Stadermann

3. Aufgaben

 

Zu 1: Keine Korrektur des Kurzprotokolls.

 

Zu 2: Diskussion der Kritik von Stadermann einschließlich der Replik von Riese.

 

Strukturierung durch folgende Tagesordnung:

 

(i) Zusammenfassung

(ii) Verständnisprobleme

(iii) Kritik an Riese

(iv) Kritik an Stadermann

(v) Offene Diskussion

[(vi) Einschätzung der Vorgehensweise]

 

Erläuterung der Tagesordnung und der Vorgehensweise durch Moderatorin.

 

Zu (i): Wo fängt ein wichtiges Argument an?

 

Unterscheidung von „Geld“ und „eigentlichem Geld“ in ((2)) und ((3)). Uneigentliches Geld = Rechengeld? Eigentliches Geld = zirkulierendes Geld. Was ist in der Inflationsanalyse ((4)) „eigentliches Geld“, die Goldmark oder die Reichsmark? Gruppe einigt sich mehrheitlich darauf, dass die Reichsmark das eigentliche Geld ist und die Goldmark das Rechengeld.

 

Geld drückt Vermögenswerte aus und bewertet wirtschaftliche Aktivitäten nach ((2)).

 

Welche Rolle spielt der Zins nach ((3))? Vermögenswerte, die durch Geld ausgedrückt werden, sind auch durch den Zins bestimmt.

 

Analogie zwischen Temperatur und Geld unklar. Vorschlag: Beide Messen etwas (Temperatur versus Vermögenswerte). Der methodische Unterschied wird durch den Zins markiert.

 

Die Begriffe „Knappgehaltenes Nichts“ und „Geldvermögen“ widersprechen einander.

 

Theoretische Positionierung Stadermanns zwischen Neoklassik und Keynes. Die Neoklassik wird mit der Existenz eines Behördengeldes konfrontiert ((6)), Keynes kennt nur Behördengeld ((7)).

 

Wie entsteht Geld? Durch Kauf von Vermögenswerten wird Geld emittiert ((13)). Die Feinheiten sind in ((15)), ((16)) und ((17)) dargestellt.  

 

Eine Konsequenz daraus ist: Es werden nicht nur „Verschuldungsabsichten“ gekauft ((9)), sondern Vermögenswerte, die man erst einmal haben muss. Ausführlich wird diese abgelehnte Position dargestellt in ((12)).

 

Sachfrage: Können Devisen nicht auch Vermögen sein? Das wird anscheinend durch ((8)) ausgeschlossen. Wenn Geld kein Vermögen ist, wie kann man dann durch Wechselkursgewinne Vermögen anhäufen?

 

Zu (ii): Widerspricht Stadermanns Darstellung der Kaufkrafttheorie Rieses? Nach ((13)) kauft Geld Vermögenswerte. Dieses Argument wird abgelehnt, weil Geld hier noch nicht zirkuliert. Geld zirkuliert. Wie kann es zirkulieren, wenn es keine Kaufkraft hätte?

 

Zu (iii): Wie hat der Text geholfen, Rieses HA besser zu verstehen? Manche sagen: Überhaupt nicht. Festgehalten wird: Es gibt unter Geldtheoretikern zwei Meinungen: Schöpfung des Geldes aus dem Nichts, und Schöpfung des Geldes durch Ankauf von Vermögenswerten. Riese und Stadermann stimmen überein, dass nur Münzen und Banknoten Geld sind. Hinweis auf Bagehot, den beide als Autorität anerkennen, wonach Banknoten auch nur Forderungen auf „richtiges Geld“ sind. [Hinweis wird nicht aufgenommen.] Knapphalten des Geldes: Neben dem Zins ist es das Angebot an Vermögenswerten, das Geld knapp hält – dies bringt Stadermann ins Spiel.

 

Zu (iv): Kritik an ((11)). Giralgeld erfüllt auch die Geldfunktionen „ultimatives Zahlungsmittel“ zu sein. [Noch keine eindeutige Positionierung der Gruppe.]

 

Zu (vi): Die Strukturierung und Moderation des Seminars wird positiv eingeschätzt. Im Vergleich zur freien Diskussion, zur Erwägungstafel-Methode, zum Brainstorming war die Diskussion wesentlich effektiver. Notwendig ist eine gewisse Zurückhaltung der Person, die moderiert, auch wenn es schade ist, dass dadurch eine Meinung wegfällt. 

 

Zu 3. In der nächsten Sitzung werden Ideen für die (eigene) Hausarbeit vorgestellt und diskutiert.

 

Falls noch Zeit übrig, wird ein Text gemeinsam gelesen.

 

Protokollant:

G. Quaas