Kurzprotokoll zum Erwägungsseminar „Globalisierung“ 10. Sitzung (18.12.2018)

 

Anwesende: 11

 

Ablauf

 

1. Organisation

2. Protokollkontrolle

3. Diskussion zu K.-G. Zinn

4. Aufgaben für das nächste Seminar

 

Zu 1. Protokoll: niemand

Moderation: niemand

 

Zu 2.: keine Veränderungen

 

Zu 3.: Das Statement gibt nach Auslosung Frau Kukushkina.

 

Zinns Beschreibung der Konzeption von Keynes bzw. des Keynesianismus lasse sich schwer überprüfen. In der Lehre werde Keynes immer nur als Gegenpol zu Hayek behandelt. Jedoch – die Makroökonomik baue in der Kurzfristanalyse auf Keynes auf (Bedeutung der Nachfrage). Zinn weist dagegen auf Keynes‘ Langfristprognose hin. Kernthese: Dass die Nettoinvestition alternder (reifer) Volkswirtschaften gegen null gehe. Die technische Erneuerung verlaufe über die Ersatzinvestitionen. Die drohende Arbeitslosigkeit sei durch Arbeitszeitverkürzung zu verhindern. Aber: Keynes kannte die aktuellen Bedingungen globalisierter Wirtschaften nicht, insbesondere die Rolle der Lohnstückkosten beim Kampf um Marktanteile. Eine Regulierung der globalen Wirtschaft durch eine Weltregierung könnte helfen. Wie soll das gehen? à Aufgabe für zukünftige Politikwissenschaftler.

 

Wer kauft die Produkte mit welchem Einkommen, wenn wegen Automatisierung keine Lohnarbeit mehr gebraucht wird? Dann sei das Bedingungslose Grundeinkommen die einzige Lösung. Das Ordnungskonzept  „Arbeit“ muss ersetzt werden durch eine Erziehungskonzeption, die die Menschen befähigt, mit der Freizeit umzugehen. Wie soll diese aussehen? à Aufgabe für zukünftige Pädagogen.

 

Die Aufgabe zukünftiger Ökonomen wäre es, herauszufinden, wie eine solche Wirtschaft funktionieren kann. Vor allem: Wie wird das BGE finanziert? Unternehmen werden versuchen, der Besteuerung auszuweichen. In diesem Fall müsste man ihnen verbieten, den nationalen Markt zu nutzen. (Also haben die Nationen doch eine Zukunft?)

 

In der Übergangszeit zur Wirtschaft 4.0 besteht die Aufgabe darin, mit den angehäuften Problemen fertig zu werden: Abholzung des Urwaldes, CO2 in der Atmosphäre, Plaste in den Weltmeeren, steigender Meeresspiegel, atomare und terroristische Bedrohungen, religiöser Fanatismus, nationalistische Bestrebungen, etc.

 

In der Auseinandersetzung sei es schwierig, dem Argument der Neoliberalen, dass wir noch zu wenig Markt haben, entgegenzutreten. Argumente von Keynes könnten helfen. Aber für wirtschaftspolitische Empfehlungen sollte zunächst überprüft werden, ob sie auf die gegenwärtigen Bedingungen anwendbar sind.

 

Zu 4.: Zum nächsten Mal soll der Text von Dirk Ehnts gelesen werden.

 

Protokollant:

G. Quaas