Kurzprotokoll zum Erwägungsseminar „Globalisierung“ 10. Sitzung (19.06.2018)

Anwesende: 11

Ablauf

1. Organisation

2. Protokollkontrolle

3. Diskussion zum Kapitel 9  

4. Diskussion der Kritik von Solow.

5. Aufgaben für das nächste Seminar

Zu 1. Protokoll: niemand

Moderation: niemand

Zu 2. Keine Änderungen des Kurzprotokolls

Zu 3.: Das Statement gibt L. Heese, indem er kurz die drei Schwerpunkte des Kapitels 9 referiert. Zur Frage, ob es einen roten Faden gibt, sind die Meinungen geteilt. Als Leitgedanke wird die Grenzproduktivitätstheorie der Verteilung angesehen, die zwar für die breite Masse der Empfänger von Arbeitseinkommen gilt, aber nicht für alle, zum Beispiel nicht für die Spitzenverdiener und eventuell auch nicht für die mit einem Mindesteinkommen.

Im Falle der Spitzenverdiener sei die Theorie nicht anwendbar, weil deren Grenzleistung nicht gemessen werden kann. Uneinig ist man sich darüber, ob Teile des Gehaltes von Managern als Risikoprämie betrachtet werden können. Im Fall von Geringverdienern kommt man zu der Auffassung, dass die Mindestlöhne vermutlich derartig gering sind, dass sie noch unter der Grenzleistung der Betroffenen liegen und deshalb keine (negativen) Auswirkungen auf die Wirtschaft gehabt haben.

 Abweichungen von der Theorie der Grenzproduktivität der Verteilung  können auch durch das je spezifische Kräfteverhältnis zwischen Arbeit und Kapital zustande kommen.

Das Neue der Nachkriegszeit wurde bislang als Entstehen einer breiten Mittelschicht bestimmt. Im Bereich der Arbeitsentgelte zeigt sich diese neue Qualität in einer Verschiebung der Ungleichheit in den 1-Prozent-Bereich. Ab einem Zehntel Prozent sind wieder die Vermögenseinkommen vorherrschend.

Nach längerer Diskussion werden die Ursachen der Umkehr der Entwicklung ab 1980 in einem von breiten Bevölkerungsschichten akzeptierten  wirtschaftspolitischen Umschwung, ausgelöst durch Steuererleichterungen für die Spitzenverdiener, angesehen.  

Zu 4. Nur kurz wird angemerkt, dass Solows Rezension eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse des Buches von Piketty darstellt.

Zu 5.: Zur nächsten Sitzung ist das Kapitel 10 zu lesen. Ein Tagesordnungspunkt besteht in der kurzen oder langen Vorstellung von Ideen zu den anzufertigenden Essays.

Protokollant:

G. Quaas