Kurzprotokoll
zum Erwägungsseminar „Globalisierung“ 10. Sitzung (27.06.2014)
Anwesende: siehe Liste
Moderation:
keine
Protokoll:
keines
Tagesordnung:
1.
Überprüfung des Kurzprotokolls
2.
Kurz-Info zum begleitenden Lehrstoff
3.
Diskussion zu Kirsteins und Schmidtchens Hörsaal-Experiment
4.
Diskussion zu Pies’ Hayek-Würdigung
5.
Festlegungen für die nächste Sitzung
Zu
1: keine Anmerkungen
Zu
2: Bachelor: „Orthogonale Positionierung“ anhand der Popper-Würdigung
(Ergänzung zur Hayek-Würdigung). Master: Methoden Pluralismus von Paul
Feyerabend.
Zu
3: Das Statement gibt P. Tribisch: Was würde bei dem Experiment ohne Wettbewerb
herauskommen? Diese Situation wird ansatzweise durchdacht: Es müsste
Ehrlichkeit herrschen. Das ist aber keine sehr realistische Bedingung.
Jedenfalls würde sich bei einem rationalen Verhalten kein optimaler Preis
einstellen. Bei nur zwei Akteuren ist das Ergebnis immer Paretoeffizient.
Unklar ist, worin die erwarteten Effekte einer invisible Hand bestehen. Was von
den Autoren als ein solcher Effekt ausgegeben wird, ist nichts anderes als das
Ergebnis der Tatsache, dass niemand unter dem Kostpreis verkauft und niemand
über dem Preis des finalen Nutzens kauft. F. Quaas stellt fest, dass nur ein
Teil der Güter verkauft wird. Da es sich um einen abgebrochenen Prozess des
Feilschens handelt, sei das nicht schlimm, wird entgegnet. Allerdings entsteht
die Frage, was mit den unverkauften Gütern geschieht. Es scheint, dass der
Prozess immer wieder von vorn beginnt. Der Rest müsste jedoch als Verlust
angerechnet werden, damit ein Anreiz entsteht, innerhalb einer vorgegebenen
Zeit alle Güter zu verkaufen. Ein Effekt der unsichtbaren Hand könnte die
erzielte Rente sein. Bei Ausschöpfung aller Interaktionen ist die Summe aus
Konsumenten- und Produzentenrente beim vorgegebenen Design immer dieselbe. Da
der Prozess nach 10 Minuten abgebrochen wird, ist verständlich, dass das
Maximum nicht erreicht wird. Insgesamt ist das experimentelle Design
vergleichbar mit einem orientalischen Markt oder mit der Verhandlungssituation
„großer“ Akteure (im Sinne von M. Olsen). Die Frage wird aufgeworfen, wie ein
„richtiger“ Markt wohl aussieht? Dabei müsse berücksichtigt werden, um welchen
Markt es sich handeln soll. Wenn er eine Geschichte hat, gibt es auf dem Markt
eine Orientierung für die Preise. Diese Orientierung bildet sich beim
Experiment erst im Verhandlungsprozess heraus.
Zwischen
den beiden Tagesordnungspunkten werden noch folgende Themen angemeldet. Leiter:
Hayeks Kririk am Sozialismus; Feiler: Hayeks Freiheitskriterium; Gutsche:
Hayeks Unternehmerbild; Dueck: Hayeks und Poppers Begriff der
Gesellschaft.
Zu
4: Das Statement gibt Herr Dueck: Er sieht keinen Unterschied zwischen den
beiden von Pies unterschiedenen Phasen bei Hayek (die beide Hayek II betreffen).
Gefragt wird nach einem zweiten Beispiel für die orthogonale Positionierung
(Europäisierung versus Demokratisierung). Im Unterschied zu Pies wird betont,
dass ein Unterschied zwischen Ordonomik und Sozialer Marktwirtschaft besteht.
Zu
5: Zu lesen wäre: Hayek: Grundsätze einer liberalen Gesellschaftsordnung, sowie
Ötsch: Freiheit und Manipulation im Diskurs um den Markt.
Protokollant:
G. Quaas