Protokoll zur 10. Sitzung des Erwägungsseminars „Globalisierung“ vom
11.06.2010
I.
Besprechung
der erstellten Protokolle zur 8. und 9. Sitzung
II.
Benelli
Papier zur Kritik von Weede an Radnitzky
III.
Schneider
Text
IV.
Programm für
die 11. Sitzung
I.
Besprechung
der erstellten Protokolle
Zu dem Protokoll der 9. Sitzung
wurde der Aspekt hinzugefügt, dass ein wissenschaftlicher Prozess nicht beendet
ist, auch wenn ein Teilnehmer in einer Diskussion unterlegen ist.
Das Protokoll zur 8. Sitzung
wurde ohne Einwände angenommen.
II.
Benelli
Papier
Frau Benelli nimmt zunächst
Stellung zu ihrem ausgearbeiteten Papier:
Kernaspekt ist die Argumentation
von Weede über die Verknüpfung von Einkommen und Freiheit. Sowohl Weede, als
auch Radnitzky sehen jedoch die Freiheit in Gefahr, sofern das Eigentum in
einem rechtlichen Rahmen gefasst wird.
Von Frau Benelli wird angefügt,
dass laut Weede Kunden mehrmals durch Werbung getäuscht werden können. Dies hat
einen Reputationsverlust der Unternehmen zur Folge. Folgt man der Argumentation
von Weede, dürfte Betrug der
Kunden nicht vorkommen. Laut Frau Benelli kaufen Kunden aber trotz Betrug der
Unternehmen weiter.
Diskussion der Gruppe:
Grundsätzlich wird der Interpretation von Frau Benelli widersprochen, in der sich Weede gegen Eigentumsrechte positionieren soll. Für Weede sind gerade diese Eigentumsrechte von höchstem Wert. Deshalb stellt die Aussage von Frau Benelli eine grobe Verzerrung der Position Weedes dar und ist zu korrigieren (G. Quaas).
Daran anknüpfend wurde nach einer
Definition des Begriffs „Eigentumsrechte“ gesucht. Dabei wurde angemerkt, dass
Eigentumsrechte nicht nur durch das Individuum, sondern auch durch die
Gemeinschaft geschützt werden (G. Quaas). Einerseits reicht der Begriff bei
Radnitzky und bei Weede über die natürlichen Rechte hinaus, andererseits ist
zur Legitimation dieser Eigentumsrechte keine Ausübung von Rechtzusätzen durch
den Staat notwendig. Weede und Radnitzky sprechen sich für eine Regulierung der
Eigentumsrechte durch den Staat aus, sie äußern sich allerdings nicht über die
Notwendigkeit einer Vergabe der Eigentumsrechte durch den Staat. Aus diesem
Grund entziehen sich in diesem Punkt
beide jeglicher Kritikmöglichkeiten.
Des Weiteren wird in der
Diskussion erneut auf die argumentativen Gemeinsamkeiten von Weede und
Radnitzky eingegangen. Weede bestätigt sogar Radnitzky in dem Punkt, indem er
von natürlichen Eigentumsrechten ausgeht, die aber keiner staatlichen Gewährung
bedürfen.
Hier wurde nun nochmals auf die
Weede-These eingegangen, in der er davon ausgeht, dass Eigentum nur durch
Reputationen gewährleistet wird. In Zweifel wird hierbei gestellt, dass ein
Recht ohne Gewährung von einem Staat oder einer Gemeinschaft legitimiert sein
kann (Scholz). Vielmehr soll nun der Staat die Aufgabe besitzen, die Rechte zu
schützen, da ein Einklagen seiner Eigentumsrechte bei ausschließlichem
Reputationsschutz der Eigentumsrechte nicht zum Erfolg führen kann (Quaas).
Zusammenfassend kommt die Gruppe
zu dem Schluss, dass sowohl Weede, als auch Radnitzky den Begriff der
Eigentumsrechte sehr unscharf und verkürzt definiert haben und dies einer
Klärung bedarf.
Der Eigentumsbegriff wird bei
Radnitzky umfassender als bei Weede dargestellt, jedoch nicht hinreichend
schlüssig. Radnitzky vertritt eine naturrechtliche Begründung des
Eigentumsrechtsbegriff (G. Quaas), d.h. er verfolgt eine naturrechtliche
Begründung des Begriffs, jedoch ist darunter mehr zu verstehen, denn Radnitzky
setzt natürliches Recht mit Grundfreiheiten gleich und stellt ihnen die vom
Staat gesetzten Gesetze gegenüber.
III. Schneider Text
C. Pflug
gibt das Statement über die Kritik von Schneider:
Der Scheider Text wird von C. Pflug vorgestellt. Hierbei wird herausgestellt, dass für Schneider der Staat für das Zusammenleben notwendig ist. Laut Schneider gibt es zum modernen Rechtsstaat keine Alternativen. Des Weiteren verteidigt Schneider die soziale Marktwirtschaft. Im Gegensatz zu Radnitzky gibt es für Schneider ein Marktversagen, wobei Radnitzky dieses außer Acht lässt. Angemerkt wird auch hier schon, dass die Schneider Kritik sehr oberflächlich ist und nur wenig auf die Kernaussage von Radnitzky Bezug nimmt.
Diskussion
der Gruppe:
Die Gruppe
geht nach der Vorstellung von Herrn Pflug weiter auf die Oberflächlichkeit der
Kernaussagen ein. Gerade die Gründe der umfangreichen Reaktion von Radnitzky
auf die vermeintlich unpräzisen Äußerungen Schneiders stoßen auf Verwunderung.
Auch das Radnitzky wie schon Schneider zuvor nur partiell auf Kernaussagen des
jeweiligen anderen in ihren Papieren eingehen, sondern man beiderseits bemüht
ist, seine eigenen Theorien vertiefend zu präsentieren, Dies kommt eher einer
Selbstdarstellung von Weede, als auch von Radnitzky gleich (Quaas). Die Gruppe
diskutiert zum Schluss die Sinnhaftigkeit solcher Papiere. Ist die von
Schneider verfasste Kritik an Radnitzky und dessen Antwort auf diese Kritik
noch Wissenschaft? Wie soll man mit solch oberflächlichen, nicht
wissenschaftlichen Texten umgehen?
IV. Programm
Aufstellung
des Programms für die 11. Sitzung:
1. Diskussion des Papiers Herrn Szczepaniak über die Kritik von Bader.
2. Ausführliche
Analyse der Bader-Kritik.
Verfasser des Protokolls:
Jens Rockel