Kurzprotokoll zum Erwägungsseminar „Globalisierung“ 9. Sitzung (13.12.2013)

 

Anwesende: siehe  Liste

 

Moderation: niemand

 

Protokoll: niemand

 

Tagesordnung:

 

1. Protokoll der achten Sitzung

 

2. Interpretation 5. Kapitel, Abschnitt Zölle

 

3. Interpretation des Kapitels 6

 

4. Festlegungen

 

 

Zu 1: Ergänzungen zu den Arbeitsthemen werden hier aufgenommen:

 

Sphia Göppel: Entwicklungsökonomie

Jonas Bielaczek: Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Bevölkerung Anfang der 30er Jahre und heute

Christian Alexander Kurtz:  Effektivität der Maßnahmen der EZB auf die Liquidität am Kreditmarkt für KMUs

Timo Ahner: Chinas Wirtschaftspolitik in Afrika (E-Mail-Meldung)

 

Zu 2: Das Statement gibt Georg: Er wundert sich, dass C.K. die Wirkung der Zölle herunterspielt, während sie doch Teil eines internationalen „Wirtschaftskrieges“ waren. Auslöser war das Smoot-Hawley-Zollgesetz, das seine Wirkung schon entfaltete, bevor es durch Senat und Kongress beschlossen wurde. (Rückzug der ausländischen Anleger von der New Yorker Börse.) Andre Länder nahmen die Zölle vorweg oder zogen nach. Insgesamt wurden damit die Preise von Importgütern erhöht, wären die Preise von Exportgütern unter Druck gerieten, um die Zollbarrierenen zu überwinden. C.K. meint, dass damit hauptsächlich eine Umverteilung bewirkt wird: die Inlandsnachfrage wird gestärkt. Roosevelt argumentierte in seinen Wahlreden, dass das Ausland noch mehr Güter schicken wird, wenn es nicht mehr mit Gold bezahlen kann. Hintergrund sind die eingangs erwähnten asymmetrischen Schuldverhältnisse, die insgesamt zu einem Goldzufluss in die Vereinigten Staaten führten, der durch den Zolltarif noch verstärkt wurde und die Zentralbanken der anderen Länder in Schwierigkeiten brachte. Im Unterschied zu heute konnte man sich nicht auf allgemeine Zollsenkungen einigen. Die Ursache dafür wird in den Interessen internationaler Konzerne vermutet, die es in diesem Umfang damals noch nicht gab. Auf die Frage, ob der „Zollkrieg“ heutzutage auf den „Währungskrieg“ ausgelagert wird, wird mit einem Vergleich der Wirkungen von Zöllen und Abwertungen geantwortet: Eine Abwertung der eigenen Währung hat auf die Import-Preise dieselbe Wirkung wie Zölle: sie erhöhen sich.   

 

Zu 3: Das Statement gibt Jonas. Er thematisiert den Zusammenbruch der Creditanstalt, die sich mit der Übernahme der Bodenkreditanstalt übernommen hatte. Der Run auf diese Bank konnte durch die schleppende und zu geringe Hilfestellung von außen nicht gestoppt werden. Ausführlich diskutiert wurde der Abzug französischer Gelder von London, die einen plötzlichen Abfluss von Gold bewirkte. Die Bank of England hätte die französischen Pfund-Bestände neutralisieren können, wenn sie bereit gewesen wäre, eine Anleihe in Franc aufzunehmen. Das Pfund geriet des Weiteren unter Druck, weil viele kleinere europäische Banken ihre Pfund-Reserven durch Gold ersetzten. Außerdem wurde öffentlich, dass Großbritannien eine hohe Staatsschuld hat. Dies führte zu einem weiteren Abzug ausländischen Kapitals. Die Bank of England erhöhte den Diskontsatz nur geringfügig – aus Rücksicht auf die sowieso schon hohe Arbeitslosigkeit. Sie foderte von der eigenen Regierung eine Kürzung des Arbeitslosengeldes, bevor sie weitere Anleihen im Ausland aufnimmt. Ende Juli war dem Governor klar, dass die Bank vor dem Bankrott steht. „Am 21. September [1931] gab Großbritannien den Goldstandard auf.“ (203)   

 

Zu 4: Im nächsten Seminar am 20.12. soll diskutiert werden: Die Wirkungen der zuletzt genannten Maßnahme auf die internationalen Beziehungen sowie das siebte Kapitel. Georg verpflichtet sich, nach einer geeigneten filmischen Dokumentation der Great Depression zu suchen.

 

Protokollant:

G. Quaas