Kurzprotokoll
zum Erwägungsseminar „Globalisierung“ 8. Sitzung (9.6.2017)
Anwesende:
Studierende im Bachelorstudium (Modul Globalisierung)
Studierende im Masterstudium (Modul
Evolutorische Ökonomik)
Hochschullehrer
Entschuldigt:
niemand
Vorfelddiskussion:
Anmeldungen
zur Vorstellung von Ideen für die HA?
Protokoll
und Moderation? niemand
Kurzprotokoll?
G. Quaas
Anfrage
nach Zugang zum Archiv der SU über UBL.
Tagesordnung:
1.
Kontrolle des Kurzprotokolls
2.
Fromm oder die psychologische Dimension eines unbedingten Grundeinkommens
3.
Nozick oder Umverteilung als Zwangsarbeit
4.
Aufgabe für die 9. Sitzung
Ad
1.: Bestätigung ohne Korrektur
Ad
2.: Das Statement gibt G. Quaas: Zwischen Arbeit und Lohnarbeit müsse man in
diesem Zusammenhang unterscheiden. Wer nicht arbeiten (tätig sein) wolle, sei
nach Fromm krank. Wie soll er oder sie ohne Einkommen leben können?
Allgemein wird
es für nicht besonders plausibel gehalten, das BGE auf 2 Jahre zu beschränken.
Fromm gehe es z.B. um folgende Freiheiten: den Job kündigen zu können, um einen
besseren zu finden; um sich aus einer unglücklichen Beziehung befreien zu
können.
Insgesamt wird
in Fromm’s Argumentation kein wichtiger Beitrag zur Begründung eines BGE
gesehen. Rückblickend auf die bisherigen Beiträge wird festgestellt, dass das
bestehende System der sozialen Sicherung wenig gewürdigt wird. Eine Antwort
liegt in der Auswahl der Beiträge, bislang beispielsweise nicht das Konzept von
Mitschke.
Ad 3.: Das
Statement gibt A. Erdmann: Letztendlich beruht die Finanzierung des BGE auf
einer Zwangsabgabe, die man kritisch sehen kann.
Diskustiert
werden drei extreme Szenarien:
(i) Nozick’s
Modell wäre mit einem Minimalstaat der Besitzenden vereinbar, die zwar alle
produktiven Unternehmen besitzen, aber nicht arbeiten. Sie vereinbaren
untereinander ein BGE und geben den arbeitenden Nicht-Club-Mitglieder
freiwillig etwas ab.
(ii) Die
Arbeitenden sind so hochproduktiv, dass ein Großteil der Bevölkerung nicht
gebraucht wird. Die Nicht-Arbeitenden werden finanziert, um für Absatz zu
sorgen. Die Nozicksche „Zwangsarbeit“ wäre hier moralisch gerechtfertigt, wenn
sie freiwillig erfolgt – auf der Grundlage der Einsicht, dass die moderne
Marktwirtschaft ohne ausreichenden Massenkonsum nicht funktioniert.
(iii) Die
Technologie entwickelt sich in Richtung der Aufhebung der Arbeitsteilung:
Jede(r) produziert selbst Konsumgüter. Anders orientierende Interessen können
diese technologische Entwicklung letztlich nicht aufhalten (siehe E-Mobilität).
Schließlich wird
darauf hingewiesen,
- dass die Umverteilung zwischen Erwachsenen und
Kindern sowie Erwerbstätigen und Rentnern und Arbeitslosen auf einem
Gesellschaftsvertrag beruht, der ebenfalls Nozick’s Argumentation unterläuft;
- dass Nozick’s
Argumentation auf den unrealistischen Prämissen des methodologischen
Individualismus beruht: der Mensch ohne Eigentum, ohne soziale und natürliche
Umwelt.
Ad 4: Zur
nächsten Sitzung ist folgendes Video anzusehen und auszuwerten:
https://www.youtube.com/watch?v=ExRs75isitw
Vorläufige
Tagesordnung:
- P. Fabian
stellt seine Konzeption zum Thema „Einkommenssteuer versus Mehrwertsteuer“ vor
(20 min)
- Auswertung des
Videos
Protokollant:
Georg Quaas