Kurzprotokoll zum Erwägungsseminar „Globalisierung“ 7. Sitzung (29.11.2013)

 

Anwesende: siehe  Liste

 

Moderation: niemand

 

Protokoll: niemand

 

Tagesordnung:

 

1. Protokoll der sechsten Sitzung

 

2. Interpretation des Kapitels 4 (Zweiter Teil: Mechanismus Börse à Realwirtschaft)

 

3. Interpretation des Kapitels 5

 

4. Festlegungen

 

 

Zu 1: Keine Änderungen.

 

Zu 2: Das Statement gibt Christian Alexander, indem er die wichtigsten Thesen aus dem zweiten Teil von Kapitel 4 referiert. Dabei betont er besonders die Flucht des ausländischen Kapitals und wirft explizit zwei Probleme auf: Warum setzte die kanadische Zentralbank den Diskontsatz kurzzeitig hoch? [Frage bleibt unbeantwortet, Antwort steht aber im Text.] Wie passen die beiden Aussagen zusammen, dass die Geldversorgung ausreichend (bzw. konstant) war und dass zugleich Geldknappheit (in den USA und international) herrschte? Sophia meint, dass Kindleberger hier die These erwägt, ob der Börsencrash – wie Friedman meint – nur ein oberflächliches Phänomen gewesen sei. Zwar habe kein monetärer Zusammenbruch stattgefunden, aber durch den Zusammenbruch sei eine Geldknappheit herbeigeführt worden, die zu einem Konsumrückgang führte und die Deflation verstärkte. Obwohl der Diskontsatz in wenigen Monaten stark gesenkt wurde (auch international), kam diese Maßnahme zu spät, um die Deflation aufzuhalten. Gegenstück zur Überinvestition an der Börse sei die Unterkonsumtion der breiten Masse gewesen, die durch niedrige Löhne (und sinkende Einkommen in der Landwirtschaft) verursacht worden sei. Mit dem Crash verloren die Spekulanten, aber auch die US-Firmen, die ihr Geld am Tagesgeldmarkt verliehen hatten, sowie die kreditgebenden Banken größere Summen. Neben dem üblichen Verhalten (Kapitalflucht) spielte eine Rolle, dass Wertpapiere bei den Banken als Sicherheiten hinterlegt werden konnten. Wenn deren Wert zur Deckung nicht mehr ausreichte, mussten die Kreditnehmer „nachschiessen“, was sie veranlasste, weiter Aktien zu verkaufen, wodurch deren Kurs weiter sank. Als Mechanismus, der von der Börse zur Realwirtschaft führt, wird die Geldknappheit ausgemacht: (i) Die Kreditbedingungen waren zumindest kurzzeitig schlechter (es können kaum Aktien platziert werden, es müssen mehr Sicherheiten geleistet werden), obwohl die Zinsen niedriger sind. (ii) Um an Geld zu kommen, werden Waren verschleudert, also die schon vorhandene Deflation (Überangebot, steigender Goldpreis) verstärkt. (iii) Der Konsum lässt nach, ganze Märkte brechen zusammen (Immobilienmarkt z.B.). International bestand die Geldknapheit in Form von Außenhandelsdefiziten (aufgrund sinkender Preise), die mit Gold bezahlt werden mussten, das dann vermutlich von den Amerikanern sterilisiert wurde, um eine Inflation zu vermeiden (konstante Geldmenge!).

 

Zu 3: Erörtert wird der Prozess der Themensuche, der bis zur nächsten Sitzung abgeschlossen sein soll. Im Erwägungsseminar werden die Ideen und Entwurfe der Hausarbeit vorgestellt. Bei den Masterstudenten, die im Forschungsseminar sind, beschränkt sich die Vorstellung auf die Ideen, da sie ihre Arbeiten im FS diskutieren.  

 

Zu 4: (i) Das fünfte Kapitel gründlich lesen. (ii) Jeder formuliert einen Arbeitstitel für das zu bearbeitende Thema und gibt ihn zu Protokoll.

 

Protokollant:

G. Quaas