Kurzprotokoll zum Erwägungsseminar „Globalisierung“ 7. Sitzung (27.05.2016)

 

Anwesende: Teilnehmer/innen am Modul Evolutorik II (Masterstudiengang) und Teilnehmer/innen am Modul Globalisierung (Bachelorstudiengang)

 

Die Liste liegt vor.

Protokoll: niemand

Moderation: niemand

Tafel, Papier und Magnete liegen für die Konstruktion einer Mindmap bereit.

 

Tagesordnung

 

1. Protokollkontrolle zur 6. Sitzung

2. Diskussion der Kritik von Heiner Ganßmann.

3. Aufgaben

 

Zu 1. Keine Anmerkungen

 

Zu 2. Das Statement gibt nach Auslosung F. Quaas: Ganßmann biete eine ganz andere (soziologische) Perspektive. Dem entsprechend werden einem Objekt von Akteuren bestimmte Funktionen zugewiesen.

 

Es wird auf die Ähnlichkeit zur Institutionen-theoretischen Sicht hingewiesen. Bei diesem Ansatz rücke die Rolle der ZB in den Hintergrund.

 

Hajo Riese werfe ein grundlagentheoretisches Problem auf, das aus nicht-ökonomischer Sicht von Ganßmann beantwortet wird. Welche Relevanz hat diese Sicht? Beantwortet sie die Frage, was Geld ist? Sie löst zumindest das Problem der Gelddefinition: Wenn bei einzelnen Objekten Funktionen fehlen, müssen das nicht dagegen sprechen, sie (als Teil) des Geldsystems anzusehen. M.a.W.: die verschiedenen Funktionen können auf verschiedene Objekte verteilt worden sein.

 

Kann der Soziologe Inflation und Deflation erklären? Der Hinweis auf eine Regelverletzung ist zu allgemein. Funktionsprobleme können auftreten, auch wenn alle Regeln beachtet werden. Regeln können einander widersprechen. Für viele Aktionen gibt es gar keine Regeln, zumindest keine allgemein anerkannten.

 

Unterschieden wurde zwischen formalen Regeln und Verhaltensmustern. Im letzteren Sinn kann es keine Regelverletzung geben. Ganßmann setze Regeln voraus, die durch Sprache vermittelt und sanktionsbewehrt sind. In Bezug auf das von Hajo Riese unterstellte moderne (zweistufige) Geldsystem ist der Staat die einzige Sanktionsinstanz (bei Missbrauch oder Nichtanerkennung des Geldes).

 

Dass das moderne Geldsystem aufgrund von anerkannten und durch Sanktionen geschützten Regeln funktioniere, weiß wohl jeder Ökonom. Diesem gehe es darum, Regeln zu etablieren oder abzubauen, um das dauerhafte und bessere Funktionieren des Geldsystems zu gewährleisten. Dazu hat der Soziologe wenig bis nichts zu sagen.

 

Beispiel „Knappheit“. Aus individueller Perspektive ist es richtig zu behaupten, dass Geld knapp ist, weil es schwer zu bekommen ist; aber aus volkwirtschaftlicher Perspektive ist diese These falsch (siehe die Möglichkeiten der Geschäftsbanken). Die von Riese gemeinte Knappheit des Geldes ist ein volkswirtschaftliches Problem, das heutzutage durch eine Zentralbank gewährleistet wird und gerade nicht von den (massenhaft auftretenden) Individuen.

 

Es wird ein Versuch gestartet, die Konnotationen in einer Mindmap festzuhalten. img_0840.jpg

 

Beim nächsten Mal sollten die Erkenntnisse ausführlich protokolliert werden oder am Ende der Sitzung eine Zusammenfassung erfolgen.

 

 Zu 5. Leseaufgabe für das nächste Mal: Kritik von Gunnar Heinsohn und Otto Steiger. Sowie „den Text von Ingham: http://www.twill.info/wp-content/uploads/2013/03/The_ontology_of_money.pdf

Da der ganze Text auch nur 6 Seiten umfasst, würde ich vorschlagen, ihn als Ganzes zu lesen und nicht nur einen Ausschnitt daraus. So lässt sich die Argumentation besser nachvollziehen...wir hatten den Text im Lesekreis mit der Fragestellung nach dem Wesen des Geldes gelesen, Ware bzw. Ding oder Kredit bzw. Schuldenbeziehung (IOU).“

Nachrichtlich von Lara Boerger.

 

Protokollant:

G. Quaas