Kurzprotokoll zum Erwägungsseminar „Globalisierung“ 7. Sitzung (21.05.2010)

 

Anwesende: Siehe Teilnehmerliste!

 

Moderation: Niemand

 

Protokoll:  Niemand

 

 

Tagesordnung:

 

1. Anmerkung zum Entwurf des Protokolls zur 5. Sitzung, Bestätigung des Protokolls der 6. Sitzung.

2. Diskussion des Papiers von I. Zimmer zur Kritik E. Weedes

3. Festlegungen für die nächste Diskussion

 

Zu 1. G. Quaas erläutert, warum die Protokolle mit einem Mindestmaß an Sorgfalt erstellt werden sollten. Das Protokoll der 6. Sitzung wird mit 2 Änderungen angenommen.

 

 

Zu 2. Ina Zimmer führt in die Diskussion ein. In der gegenwärtigen Wirtschaftskrise seien die liberalen Argumente fraglich geworden. Eine Gesellschaft sollte ihre schwachen Mitglieder schützen.

 

In Bezug auf die gegenwärtige Wirtschaftskrise wird rhetorisch gefragt, ob die Gesellschaft denn wirklich zugrunde gegangen wäre, wenn die Staaten nicht in die Wirtschaft eingegriffen hätten. Zwar wären dann gewisse soziale Kosten angefallen, aber der dann bereinigte Markt würde trotzdem, vielleicht sogar besser funktionieren.

 

Diesem Standpunkt wurde mit einem Hinweis auf die Weltwirtschaftskrise 1929-1933 begegnet, bei der genau diese Politik des Sich-möglichst-nicht-Einmischens verfolgt wurde.

 

Gekontert wurde unter Berufung auf Schnabl mit dem Argument, dass durch die Politik des billigen Geldes neue Blasen vorbereitet werden. Die Politik sollte langfristige Ziele definieren und sich kurzfristig nicht einmischen.

 

Unter Berufung auf den Krisenbegriff wurde ins Feld geführt, dass sich Krisen u.a. dadurch auszeichnen, dass sich der Raum der Alternativen binär verkürzt. Das legitimiere die Politik, einzugreifen. - Ein weiterer Standpunkt bestand darin, dass die Politik der ökonomischen Mechanismus nicht mehr durchschauen und dadurch das Gegenteil von dem bewirke, was beabsichtigt sei. Beispielsweise werden die Banken in Zukunft darauf vertrauen, dass sie gerettet werden.

 

Der Blindheit der Politik wurde die These entgegengestellt, dass die Politik in historischen Dimensionen gelernt habe, wie man aus einer schweren Wirtschaftskrise herauskommt. Lernbedarf bestehe aber noch darin, wie man nach einer Stimulierung die Geldmenge wieder zurückführt, ohne in eine neue Rezession zu geraten.

 

Von einer Seite wird nachdrücklich die These vertreten, dass durch die Dot-com-Krise zu viel Geld in die Welt gekommen sei und DIES die Ursache für die gegenwärtige Krise sei. Eine andere Krisenursache bestehe in der menschlichen Gier.

 

Die These von der Blindheit wurde dann auf die Ökonomen ausgedehnt: Auch sie kennen die wahren Ursachen nicht. – Dazu wurde eingeworfen, dass es vielleicht auch nicht viel nützen würde, WENN sie die Ursachen kennen würden. Warnende Stimmen gab es, aber sie wurden nicht wahr genommen. Die Einflussreichen auf dieser Welt hatten kein Interesse daran, vor der herannahenden Krise einzugreifen. Abzulesen war sie an den erst steigenden, dann fallenden Preisen auf dem US-amerikanischen Immobilienmarkt. Warum wurde mit Bernanke ein Krisenmanager an die Spitze der Federal Reserve berufen?

 

Zum Text von Frau Zimmer. Absatz 1: Ist es Weedes Position, dass der Staat LEDIGLICH nach mehr Macht drängt? Quelle für die Fußnote 3 angeben! Ist die Ursache der Krise – charakterisiert durch die Spekulationszentren der Welt – angesichts des nachfolgenden Zitats nicht zu eng gefasst? Absatz in der Mitte der Seite 2 formuliert die Idee der sozialen Marktwirtschaft (evt. darauf berufen oder hinweisen). Diskutiert werden in diesem Zusammenhang Argumente für und gegen eine Angleichung der sozialen Unterschiede. In Frage gestellt wird die Effizienz von Appellen. Mehr oder weniger Umverteilung? Die soziale Wirkung der Mehrwertsteuer. Hinweis auf die ebenfalls moralische Position vieler Marktwirtschaftler.   

 

Zu 3. Beschlüsse

In der nächsten Sitzung soll das Papier von M. Bacher diskutiert werden. Ergänzend ist die Replik von Radnitzky zu lesen.

 

 

Protokollant:

G. Quaas