Protokoll zum Erwägungsseminar „Globalisierung“ 6. Sitzung (17.05.2013)

 

Anwesende: siehe Liste

 

Moderation: niemand

 

Protokoll: A. Ludwig

 

 

Tagesordnung:

 

1. Protokoll der fünften Sitzung absegnen

 

2. Diskussion zur Kritik von J. G. Hülsmann

 

3. Diskussion zur Kritik von M. Hutter

 

4. Festlegungen zum 24.05.2013

 

 

 

Zu 1.: Keine Änderung zum Protokoll vom 13.05.2013

 

Zu 2.: Statement durch G. Quaas:

Hülsmann kritisiert, dass Witt lediglich Regelmäßigkeiten, jedoch keine Gesetzmäßigkeiten des Wandels aufzeigt. Doch muss hinterfragt werden, ob es überhaupt Witts Anspruch war Gesetze des Wandels zu belegen. Ist dieser Anspruch an Witt nicht etwas zu hoch? Und ist es generell Aufgabe des Kritikers die bemäkelten Lücken selbst mit Inhalt und Verbesserungen zu füllen? Hier auseinander gehende Standpunkte. Des Weiteren tritt die Frage auf, ob eine Wissenschaft überhaupt Gesetze benötigt oder nur einzelne Domänen, wie beispielsweise die Biologie. Wo liegen hier die Unterschiede im Vergleich zu Sozialwissenschaften oder Geisteswissenschaften?

 

Doch was bedeutet überhaupt das Wort „Gesetz“? Herr Koth schläg vor, das Gesetz als „Wenn-dann“-Schema zu verstehen. Wie ist diese Interpretation auf verschiedene „Gesetze“ anzuwenden? Ist das VSB-Schema ein Gesetz nach diesem Verständnis? Kurze Begriffklärung VSB-Schema. G. Quaas nimmt das „Gesetz der Schwerkraft“ nach Newton genauer unter die Lupe. Es wirken Gegenkräfte zur Schwerkraft. Folge: Es fällt nicht alles Richtung Erdmittelpunkt. Ist es dann noch Gesetz oder eher eine Tendenz?

Implikation für die evolutorische Ökonomik: Braucht die evol. Ökonomik Gesetze? Witt zeigt Tendenzen, welche das VSB-Schema in Teilen auf die Ökonomik anwendbar sind. Er hat lediglich die Intention, die Evol. Ökonomik theoriefähig zu machen.

 

 

Zu 3.: Das Statement gibt Herr Ludwig: Endogen erzeugte „Neuigkeit“ als entscheidendes Kriterium zur Selbsttransformation des Systems bei Witt. Doch wann ist etwas neu? Wodurch wird Neuigkeit identifiziert und nicht als Fehler entlarvt? Hutter kritisiert, dass „System Mensch“ bei Witt zu sehr im Vordergrund steht und weniger das „System Wirtschaft“. Z.B. wird das Geld als Erfolgsmedium nur am Rande erwähnt.

Hutter stellt die Transaktionen in der Wirtschaft in den Mittelpunkt und benennt die ständig wachsenden Regelwerke, welche die Transaktionskosten minimieren sollen, als entscheidende Triebkraft. Jedoch verliert er die Produktion und neue Technologien aus den Augen und bezieht sich mehr auf rechtliche und gesellschaftliche Regelwerke der Wirtschaft. Im Gegensatz dazu finden diese Bereiche bei Witt deutliche Erwähnung als die Schaffung „neuer Handlungsmöglichkeiten“. Diese sind hier Triebkraft des Wandels z.B. Eisenpflug.

 

Der letzte große Diskussionspunkt dreht sich um die Motivation zur Innovation, welche intrinsischer oder extrinsischer Natur sein kann. Inwiefern spielen die Regelwerke des Marktes und der Unternehmen eine Rolle. Bezug auf Hutter (10) zum Rückgang der Erfindungstätigkeit in sozialistisch koordinierten Ländern zwischen den Weltkriegen.

„Huhn oder Ei“- Problematik: Bewirkt Marktsituation die Innovation oder anders herum? Kann man den Innovationsprozess gänzlich von wirtschaftlichen Gegebenheiten abgrenzen? Wo taucht die Verbesserung des Lebensstandards als Motivation auf?

Kann man hier ein Schema erkennen? Zum Teil das VSB-Schema! Variation durch Innovation (Holz- zu Eisenpflug), darauf Selektion durch den Markt nach „survival of the fittest“. Nach Selektion folgt Marktdurchdringung und Verbreitung. Teilweise daher rührende Bekräftigung der Witt´schen Tendenzen. Witt nennt sowohl Motivationen aus der Krise, als auch jene aus dem Vergleich des Lebensstandards mit dem aus der Vergangenheit  als Motivation für Innovation!

 

4.: Zur nächsten Sitzung am 24.05.2013: Kritiken von Kerber und Knudsen bearbeiten.