Kurzprotokoll zum Erwägungsseminar „Globalisierung“ 4. Sitzung (02.11.2012)

 

Anwesende: siehe  Liste

 

Moderation: F. Arglist

 

Protokoll: niemand

 

Tagesordnung:

 

1. Kurzprotokoll der dritten Sitzung

 

2. Diskussion zum 3. Kapitel

 

3. Strukturierung des Problemkomplexes

 

4. Festlegungen

 

Zu 1: Kurzprotokoll zur dritten Sitzung: ohne Änderungen bestätigt.

 

Zu 2: Das Statement stellt eine verzerrte Darstellung der wirtschaftlichen Entwicklung des Euroraumes durch den Autor fest. Es wird bezweifelt, dass die vorgenommenen Vergleiche stichhaltig sind, da dabei noch ganz andere Faktoren eine Rolle gespielt haben können. Als Alternative wird ein Vergleich mit früheren Perioden vorgeschlagen – was von anderer Seite mit dem gleichen Argument ebenfalls in Frage gestellt wird. Unklar bleibt S. eigene Haltung zum lender-of-last-resort. Es wird auf den Facettenreichtum der Analyse hingewiesen. Die Diskussion konzentriert sich jedoch auf die Asymmetrien der Leistungsbilanz und ihre Ursachen. Dabei spielen eine Rolle: Die unterschiedliche Inflation, die durch die EZB nicht ausgeglichen werden kann (und muss); das Niveau und die Veränderung der Lohnstückkosten, die (fehlende) Wechselkursanpassung, die Mobilität von Kapital und Arbeit. Angesprochen wird das Target2-Problem. G. Quaas möchte, dass zunächst einmal etwas dazu gelesen wird. Er schlägt vor: http://www.wirtschaftsdienst.eu/downloads/getfile.php?id=2682&human=2

Etwas ausführlicher werden im Weiteren die Konsequenzen eines Austrittes Deutschlands aus dem Euro erwogen. Die unmittelbare Folge wäre eine Aufwertung der DM und damit ein Wegbrechen der Exporte und eine tiefe Wirtschaftskrise. Nach der Erholung ist zu erwarten, dass die deutsche Volkswirtschaft wieder „normal“ wächst, denn vor dem Euro hat sie es auch getan. Möglicherweise würde dadurch auch die Binnennachfrage gestärkt.

Das liefert das Stichwort für eine Diskussion der Sparmaßnahmen, die gegenüber Griechenland durchgesetzt werden. Es wird bezweifelt, dass eine Zerstörung des Binnenmarktes einen Beitrag zur Lösung des Problems leisten könnte. Diese „Zerstörung“ müßte allerdings bereits vor der Krise begonnen haben, indem sich die Nachfrage verstärkt auf Importe richtete. Es wird auf den sich herausbildenden Schwarzmarkt hingewiesen, der auf der Grundlage von Naturaltausch die Binnennachfrage durch Binnenproduktion befriedigt. Die Möglichkeit, dies durch eine Parallelwährung zu legalisieren, wird andiskutiert.   

 

Zu 3: Erwägungsalternativen

 

Variante 1:

Alternativen auf praktischem Hintergrund. Bislang:

Erhalt des Euro versus eigene Währungen.

Bei Erhalt des Euro gibt es die Alternative: Zulassen oder Vermeiden eines Staatsbankrotts.

Weitere Vorschläge? Keine.

 

Variante 2:

Analytische Zerlegung des Problemkomplexes in eine Erwägungstafel. Beispiel Diskussionseinheit zu Dani Rodrik.

 

Variante 3:

Bearbeitung von Themen innerhalb des Komplexes.

 

Es herrscht Konsens, zu versuchen, die weitere Diskussion mit Hilfe einer Erwägungstafel zu strukturieren.

 

Themen sind bislang nicht festgelegt worden.

 

Zu 4: Zur nächsten Sitzung ist das vierte Kapitel zu lesen – unter dem Gesichtspunkt der analytischen Differenzierungen der Erwägungstafel.

 

Protokollant:

G. Quaas