Protokoll zum Erwägungsseminar „Globalisierung“ 4. Sitzung (05.11.2010)

 

Anwesende:  Siehe Liste, entschuldigt: A.K., D.H., F.Q.

 

Moderation: niemand

 

Protokoll: niemand

 

Tagesordnung:

 

1. Bestätigung der vorliegenden Protokolle

 

- Kurzprotokolls der 3. Sitzung (à mit der Streichung eines Nebensatzes bestätigt)

 

- Protokoll der 3. Sitzung (à Namen in Initialen abändern, ansonsten bestätigt)

 

2. Nochmals: Erläuterung der Regeln auf Wunsch von F.U.

 

3. Auswertung des Pohlmann-Textes

 

4. Festlegung des nächsten Diskussionsgegenstands

 

Die vorgeschlagene Tagesordnung wird gebilligt.

 

Zu 2: Es erfolgt nochmals eine Erläuterung des Unterschiedes zwischen einer Kritik und einer Problembearbeitung.

 

Zu 3: Ausgelost wird R.S. Sein Statement leitet in die Diskussion ein.

 

Globalisierung und Modernisierung unterscheiden sich nach Pohlmann durch die konzeptionelle Ausrichtung auf die räumliche bzw. die zeitliche Dimension. Die Widerlegung der These über den Bedeutungsschwund des Staates durch die Globalisierung wird anhand der asiatischen Wirtschaften vorgenommen. Daran sei problematisch, dass sich diese Widerlegung nur auf die bisherige Erfahrung stützt: Es könne ja in Zukunft noch ein Bedeutungsverlust eintreten. Die gleichlautenden Thesen von Becker et al. und Pohlmann seien insofern spekulativ. Man müsse auch die Gegenposition kennen lernen. Hier erfolgte ein Verweis auf die zu lesende Literatur (siehe auch 4.Punkt).

 

Die Diskussion der Unterscheidung zwischen Modernisierung und Globalisierung wird teils abgelehnt (siehe unten), teils für notwendig befunden, da Pohlmanns Kritik an den Globalisierungstheorien auf dieser Unterscheidung aufbaut. Insbesondere grenze er sich damit von der Weltsystem-Analyse (Wallerstein) ab. Pohlmanns Charakteristik veralteter Thesen als „Mythen“ wird als anstößig empfunden. Von gleicher Seite erfolgt jedoch kein Protest, wenn die ganze Globalisierungsforschung als „spekulativ“ bezeichnet wird. Dies – so wird relativierend angemerkt – sei in dem Sinne gemeint, dass diese Forschungsrichtung erst am Anfang stehe.

 

Der Versuch von R.S., neben dem Begriff der Globalisierung auch den der Modernisierung zu klären, wird massiv abgelehnt. Man solle erst einmal EINEN Begriff klären, bevor man den nächsten debattiert. „Globalisierung“ wurde bislang nur anhand ihrer Folgen definiert. Unklar sei auch der Begriff des Staates.

 

Dieser Meinung wird durch Hinweis auf das Protokoll zur letzten Sitzung widersprochen: Zumindest eine vorläufige Klärung ist erfolgt (kurze Rekapitulation, wie der Begriff bislang eingegrenzt worden ist). Konsens sei auch die Position, dass der Staat trotz Globalisierung nach wie vor eine Rolle spiele.

 

Nach dem Versuch, den Begriff der Globalisierung wenigstens beschreibend zu klären, entspinnt sich eine kontroverse Diskussion über verschiedene Punkte, deren Zusammenhang mit dem Versuch unklar bleibt: Ob eine Verbindung zum Begriff „Markt“ bestehe (was nicht behauptet worden ist), ob die Spezifik mit dem Begriff der Verflechtung – im Unterschied zum Übergang von alt zu neu wie in der Modernisierungstheorie – erfasst werden könne, und ob „Transparenz“ als definitorisches Merkmal geeignet ist. – Die Diskussion muss wegen Zeitablauf abgebrochen werden.

 

4. Beschlüsse:

- Der Pohlmann-Text steht weiterhin zur Debatte – insbesondere die letzten Abschnitte.

- Des Weiteren bemüht sich jeder um eine Definition des Begriffes „Globalisierung“.

- Schließlich soll der Text von Deppe diskutiert werden, wenn dafür Zeit bleibt.

 

Protokollant:

G. Quaas