Kurzprotokoll zum Erwägungsseminar „Globalisierung“ 4. Sitzung (30.04.2010)

 

 

Anwesende: Siehe Teilnehmerliste!

 

Moderation: Niemand

 

Protokoll:  Ch. Pflug

 

 

Tagesordnung:

 

1. Protokolle der 1.,2. und 3. Sitzung

 

2. Verfahren mit den vorliegenden Papieren von S. Reh

 

3. Statement und Diskussion zur Kritik von Jürgen Volkert

 

4. Festlegung des nächsten Diskussionsgegenstands

 

Die Tagesordnung wird stillschweigend gebilligt.

 

 

Zu 1. Keine Veränderungen der Protokolle notwendig.

 

Zu 2. Die Papiere werden per e-Mail an die Teilnehmer verschickt. Diskussion sollte in der übernächsten Sitzung stattfinden.

 

Zu 3. Nach Auslosung wird das Statement von I. Zimmer gegeben.

 

Im Anschluss werden folgende Punkte schwerpunktmäßig diskutiert:

 

Worum geht es in der Kritik? Wird die Vernunft oder der Staat thematisiert? à Staat. Wozu braucht man einen Staat? U.a. um das Sicherheitsdilemma zu lösen.

 

Das Sicherheitsdilemma im 2-Personen-Spiel (Robinson und Freitag). Tit-for-tat-Strategien im 2-Personen-Spiel: das Leben ist zu kurz und zu bedroht dafür (Volkert).

 

Ist die Blickrichtung „Sicherheit“ borniert und vom Profitdenken diktiert? Hinweis auf Gesellschaften, in denen Profit keine (überragende) Rolle spielte, das Sicherheitsproblem aber trotzdem gelöst werden musste. Vorschlag, das Sicherheitsproblem durch Vertrauen zu lösen. Das sei nur in kleinen Gruppen möglich.

 

Volkerts These sei: die Reputation ist zu wenig wirkkräftig, um die Mächtigeren daran zu hindern, sich ihre Vorteile einfach zu nehmen. Herausbildung von relativen Machtzentren (Staaten oder staatenähnliche Gebilde mit einem Gewaltmonopol nach innen) und Konkurrenz zwischen diesen Machtzentren im internationalen Rahmen. 

 

Volkert schlage vor, die Kontrolle des Machtzentrums durch die Demokratie als die bessere Variante zu betrachten. Eine angemessene Umverteilung führe zur Wohlstandsmehrung. Er zeigt auf, dass dabei kein moralisches, sondern ein ökonomisches Problem entsteht (nämlich wie man die effektivste Umverteilung realisiert).

 

Will Radnitzky überhaupt moralisieren? Es wird ein Widerspruch aufgezeigt zwischen HA (10.2) und Replik (2). In HA (10.2) werden zwei Prinzipien als moralisch deklariert und empfohlen. Das zweite Prinzip gehört aber nicht zur Moral, sondern zum Kosten-Nutzen-Kalkül.

 

Das Problem „freies Handeln“ wird nochmals aufgeworfen. Weitgehend besteht Konsens darüber, so wie Radnitzky alles das als „frei“ anzusehen, was nicht verboten ist. Dazu gab es die Anmerkung, dass diese Auffassung mit (einer bestimmten Definition) der sozialen Kategorie „erlaubt“ identisch ist und die Begrenzungen außer acht lässt, die den Menschen durch die Natur und den jeweiligen Stand der Naturbeherrschung (Technik und technologie) auferlegt sind.

 

Zu 4. Es wurde entschieden, dass in der nächsten Sitzung die Kritik von E. Weede diskutiert wird.

 

Protokollant:

G. Quaas