Kurzprotokoll zum Erwägungsseminar „Globalisierung“ 3. Sitzung (22.04.2016)

 

Anwesende: Teilnehmer/innen am Modul Evolutorik II (Masterstudiengang) und Teilnehmer/innen am Modul Globalisierung (Bachelorstudiengang), insgesamt 9 Teilnehmer/innen von 38 Eingeschriebenen und 2 Erasmus-Studentinnen.

 

Die Liste liegt inzwischen vor.

 

Protokoll: niemand

 

Moderation: niemand

 

Tagesordnung

 

1. Protokollkontrolle zur 2. Sitzung: keine Anmerkungen.

 

2. Diskussion der Kritik von Flassbeck

 

Kurze Diskussion zur Phillips-Kurve.

 

Flassbeck relativiert den Keynesianismus zeitlich. Wenn er selbst die 80er Jahre als eine Periode ansieht, die keynesianisch geprägt war, wirft das die Frage auf, was er unter diesem Begriff versteht. Flassbeck stützt sich auf den Fakt einer verminderten Sparquote. Doch dieser Fakt spricht nicht gerade dafür, dass eine anti-zyklische Konjunkturpolitik von Staats wegen (= keynesianische Wirtschaftspolitik) stattgefunden hat. Selbst wenn man darunter die These versteht, dass die Volkswirtschaft nachfragegetrieben ist, so dürfte es schwer fallen, eine fallende Sparquote als steigenden Konsum zu interpretieren, da eine sinkende Sparquote besonders in Zeiten einer Einkommens- und Konsumschwäche auftritt.

 

Die Abgrenzung zwischen Geld und Kredit nach Riese (21), (22), (34) und (19) ist wahrscheinlich so gemeint, dass das Halten von Geld kein Geld einbringt (meistens aber kostet), während das Gewähren von Kredit Einkommen generiert.

 

Geldknappheit: Wenn das Vermögen des Geldes als Kaufkraft definiert wird, so müsste auch die Knappheit daran gemessen werden. Andererseits misst Riese die Knappheit am Zinssatz.

 

Im Sinne der Kaufkraft-Interpretation würde knappes Geld sinkende Preise erzeugen und umgekehrt. Die Konsequenzen eines nicht knappen Geldes werden in der Aufblähung des Aktien- und Immobilienmarktes gesehen.

 

Vermögensqualität des Geldes: Es ist unklar, was (außer Kaufkraft) darunter zu verstehen sei. Die Vorschläge „hoher Wechselkurs“, „keine Inflation“, „Akzeptanz als Tauschwährung“ und  „keine Parallelwährung“ scheitern an Gegenbeispielen. Selbst für die Einschränkung „ eine stabile Währung ist eine notwendige Bedingung für Wirtschaftswachstum“ scheitert – am Beispiel China. Vielmehr hängt die Auswahl eines Währungssystems und einer Geldpolitik von der wirtschaftspolitischen Strategie eines Landes ab (von dem gewählten Entwicklungspfad).

 

3. Aufgabe für das nächste Mal: Lesen des HA unter dem Gesichtspunkt „Geldknappheit“. Woran wird sie gemessen? Warum ist sie erforderlich? Welche Rolle spielt sie wirklich? Hinzuzuziehen ist die Kritik von Thieß Peterson. Vorbereitet wird eine Erwägungstafel, die gemeinsam ausgefüllt werden soll.

 

Die Nicht-Teilnehmer aus dem Bachelor-Studiengang werden gebeten, sich abzumelden. Es ist prognostisch anzunehmen, dass sie ohne Besuch des Seminars die Prüfung nicht bestehen werden. Auch das Lesen der Protokolle dürfte nicht ausreichen, um sich die umfassende Problematik anzueignen, die durch Riese aufgeworfen wird.

 

Protokollant:

G. Quaas