Kurzprotokoll zum Erwägungsseminar „Globalisierung“ 2. Sitzung (19.10.2012)

 

Anwesende:  Liste wird erstellt

 

Moderation: keine

 

Protokoll: niemand

 

Hinweis auf die Publikation von B. Blanck

 

Vorgeschlagene und angenommene Tagesordnung:

 

1. Diskussion und Festlegen der Regeln des Seminars

 

2. Erste Verständigung über das Erwägungsinitial: Thilo Sarrazin: Europa braucht den Euro nicht

 

3. Festlegung zur nächsten Sitzung

 

Zu 1: G. Quaas weist darauf hin, dass der erste Teil der Regeln die Abläufe des Seminars beschreibt und orientiert, während der zweite Teil die Leistungserbringung regeln soll.

 

Er schlägt eine Modifikation des Vorschlages vor, die berücksichtigt, dass den Masterstudenten des Moduls Internationale Politik und Wirtschaft die Teilnahme freigestellt ist. Etwa derart: Sollte ein Masterstudent mittels einer publikationsreifen Problembearbeitung 6 Punkte erreichen, ersetzt dies die prüfungsrelevante Hausarbeit.

 

Da niemand die Regeln zur Kenntnis genommen hat, wird die Entscheidung auf die nächste Sitzung verschoben.

 

Als zweiter Punkt wird die Frage diskutiert, ob in den Protokollen eine namentliche Nennung erfolgen soll.

 

Es wird entschieden, dass in den Protokollen die Namen der Anwesenden nur dann genannt werden dürfen, wenn diese das ausdrücklich wünschen.

 

Es wird darauf hingewiesen, dass die Verwendung von Pseudonymen möglich ist.

 

Zu 2. Nach Auslosung wird das Statement vorgetragen. Kritisiert wird eine angeblich nationalistische Attitüde des Autors, die sich in der Unterstellung von Neid auf das deutsche Wirtschaftswunder zeige. Des Weiteren seien die Statistiken einseitig, weil Osteuropa fehle. Geklärt wird, dass die Angabe „eigene Berechnungen“ bei statistisch gestützten Darstellungen u.a. den Zweck hat, die Quelle im Fall von fehlerhaften Wiedergaben zu entlasten. Bezüglich des unterstellten Neids wird von einem anderen Gruppenmitglied eingeräumt, dass hier vielleicht eine publizistische Überspitzung des Autors vorliege. S. unterstelle weiterhin, dass die Politiker mehr auf Stimmungen als auf Expertenmeinungne hören. Hier wäre zu unterscheiden, welche Experten gemeint sind. Es gibt unterschiedliche Meinungen zwischen Experten für Politik und für Wirtschaft, aber auch unter den Volkswirten. Insofern der Autor sich selber meint, sei zu berücksichtigen, dass er durchaus für den Euro ist – vorausgesetzt dass der Maastricht-Vertrag gehalten wird. Im Weiteren wurden folgende Probleme andiskutiert:

 

- Kann vermittelt über den Euro eine politische Union erreicht werden? Der Autor trete für ein irgendwie vereinigtes Europa ein, aber ohne den Euro. Insbesondere wäre es nicht nötig gewesen, die D-Mark abzuschaffen.

 

- Hätte die D-Mark in der gegenwärtigen Situation aufgewertet? Hierzu wird in der Gruppe die Meinung vertreten, dass man das nicht wissen könne, weil man die Entwicklung der anderen Währungen bei Fortbestand der D-Mark nicht einschätzen kann. Andere Gruppenmitglieder belegen anhand der Exportzahlen seit Einführung des Euro, dass letzterer sehr wohl einen Einfluss gehabt haben muss. Hingewiesen wird auch auf die Studie von Schmidt und Breuer im Oktoberheft des „Wirtschaftsdienst“.

 

- Nachdem geklärt ist, dass der Euro für Deutschland Vorteile und für die anderen Euro-Länder auch Nachteile bringt, wird die Frage aufgeworfen, warum einige Volkswirte wie Sarrazin eigentlich gegen den Euro seien. Herausgearbeitet werden: die von den Medien geschürte Inflationsangst; die Tatsache, dass der Euro nicht zu der erhofften Prosperität geführt hat. Des Weiteren: die Herausbildung nahezu einheitlicher Zinssätze im Euroraum habe dazu geführt, dass (falsche) Anreize für die Staatsverschuldung der Südlander gesetzt wurden; die Furcht, die Schulden der anderen bezahlen zu müssen.

 

- Schließlich wird diskutiert, warum bei der Konzipierung des Euro die Finanzmärkte die Kontrolle über die Staatsverschuldung übernehmen sollten und warum momentan eine verstärkte Investition beispielsweise in Griechenland zwar notwendig wäre, aber auf Hindernisse stößt. 

 

 

Zu 3. Aufgaben zur nächsten Sitzung:

- Lesen der Regeln

- Lesen des 2. Kapitels

- Einstellen des Anhangs

 

Protokollant:

G. Quaas